Weihnachten und der Tannenbaum


Markt und Straßen stehn verlassen, Still erleuchtet jedes Haus, Sinnend geh ich durch die Gassen, Alles sieht so festlich aus. An den Fenstern haben FrauenBuntes Spielzeug fromm geschmücktTausend Kindlein stehn und schauen, Sind so wunderstill beglückt. Und ich wandre aus den MauernBis hinaus ins freie Feld, Hehres Glänzen, heilges Schauern! Wie so weit und still die Welt wie zu Tannenbaum s Zeit!
Sterne hoch die Kreise schlingen, Aus des Schnees EinsamkeitSteigts wie wunderbares Singen - O du gnadenreiche Zeit! Joseph von Eichendorff (1788 - 1857)

Ach KindleinAch Kindlein, mach uns allehierdeines Heils gewiß, denn draußenvor dem Stalleist lauterFinsternis. Nimm alles, was wir haben, nimm unsre Schuld, laß unser Herzsich laben[1] an deinerGotteshuld[2 einrich Vogel (1902 - 1989)


[2] die Huld: (veraltd.) Gunst, WohlwollenAnbetung ir sind mit unserer Königsmachtschwermütig hergeritten. Es schneite auf uns Tag und Nacht, auf Mann und Pferd und Schlitten. Die Tür geht auf, es summt der Wind, wir beugen unsern Rücken, da wir die Krippe und das Kind im Dämmerlicht erblicken. Hier ist das Gold, der Weihrauch hierund hier, o Kind, die Myrrhen. Du lächelst, und schon fühlen wir, wie wir uns ganz verwirren. Wir haben anders dich geglaubt. Nun treten wir ins Dunkelund heben ab von unserm Haupt der Kronen Goldgefunkel. Das Wissen von der bunten Welt, vom Meer und seinen Häfen, von Mond und Stern am Himmelszelt, wir streifen's von den Schläfen. Das Ich, das trotzig sich erschufÜber den andern allen, will nun wie ein verlorner Rufim Innersten verhallen. Wir neigen unsers Alters Gramauf deine kleinen HändeUnd in dem Neigen wundersamgeht alle Not zu EndeDie Pferde drauen schütteln sichund klirren mit den Glocken. Und lautlos fallen Strich an Strichdarüberhin die Flocken. Manfred Hausmann (1898 - 1986)


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